Genre: Hardcore
Veröffentlichungstermin: 14. April 2020 (Die EP konnte mich echt begeistern)
Vor kurzem entdeckte ich die Hardcore-Band “Vision Quest” aus dem vereinigten Königreich, als ich ihre zweite EP, “Bear Witness”, hörte. Zugegebenermaßen kommt diese Review etwas spät, aber mit dem heutigen Post möchte ich das Ganze wieder gut machen, da es sich bei der EP um einen Banger handelt. Fans von groovigen Hardcore-Bands wie “Turnstile”, “Trapped Under Ice” und “Slope” dürften diese Band lieben.
Bear Witness ist eine kurze EP von fünf Songs, die ungefähr sieben Minuten dauert. In der Kürze liegt hier definitv die Würze. Die EP fühlt sich wie eine vollständige Veröffentlichung an und macht durchaus Lust auf mehr. Checkt sie nach dieser Review auf jeden Fall ab. Ihr werdet es nicht bereuen!
Bear Witness? Was vernehmen?
Naja, ein geniales Hardcore-Release.
Um einen Eindruck vom Stil der Band zu erhalten, hört euch den zweiten Track, “Psych” auf Bandcamp an: https://visionquestukhc.bandcamp.com/track/psych
Die EP legt mit dem Song “Release” einen Spitzenstart hin. Dabei handelt es sich um einen energetischen upbeat Song, der einen sofort mitnimmt und diese EP stark öffnet. Sofort danach folgt einer meiner Lieblingstracks, “Psych”. Dieser erinnert mich ewas an Trapped Under Ice, durchaus positiv. Die Vocals der Sängerin stecken voller Energie und die Instrumente ergänzen diese angenehm. In diesem Lied zeigen Vision Quest, wie groovy sie sind und wechseln von Upbeat-Strophen zu instrumentellen Abschnitten mit Breakdowns, die zum Tanzen auffordern. Der Mosh Call “Psych!” wird von einem instrumentellen Outro gefolgt und rundet das Lied schön ab.
“Hot Drop” erinnert mich stark an die Duisburger “Funk-Core”-Band Slope. Er ist genau so groovig wie die Vorgänger-Tracks und die Band wechselt mehrmals das Tempo, wobei sie die Zuhörer*innen zum Bewegen einlädt. Dieser Song wird gerade live extrem Spaß machen. Insbesondere mag ich den Twostep-Abschnitt, der ab ungefähr 40 Sekunden einsetzt. Darin entschleunigt die Band das Tempo nach dem vorangehenden schnellen Beat und dadurch schlägt dieser Tempowechsel umso härter ein. Später folgt noch ein Side to Side-Part, der die Pits bei Live-Shows auseinanderreißen dürfte, insbesondere nach der Quarantäne. “Hot Drop” dürfte live also definitiv die Stimmung aufheizen.
Der Titelsong “Bear Witness” zeigt erneut den Groove von Vision Quest. Schnelle Instrumentals wechseln sich mit langsamen, harten Abschnitten ab und beide kontrastieren und betonen einander sehr stark. Alles wirkt drastischer und die Tempowechsel kicken stärker rein. Diese Wechsel hypen auf während man zuhört. Gleichzeitig ist die Musik aber auch sehr entspannt und man kann sie gut nebenbei hören. Dieses Lied ist die perfekte Überleitung zum letzten Track der EP, in dem die Band noch ein mal ausrastet und alles zerfetzt – im besten Sinne.
“Was macht einen guten Hardcore-Song aus?” Schnelle Drums, Mosh Calls und Breakdowns? Diese Frage könnte sich die Band gestellt haben als sie “Step Up” schrieb. Es ist ein weiteres kurzes Lied, aber dennoch ist darin alles enthalten, was das Hardcore-Herz begehrt.
Anfangs schlagen die Instrumente und Vocals ein und ergreifen sofort die Aufmerksamkeit. Nach dem schnellen Into folgt ein Side to Side-Beat und allerspätestens jetzt werdet ihr tanzen wollen. Dieser Part trifft einen ähnlich hart wie ein Sack mit Backsteinen und schaffen einen schönen Kontrast zum schnellen Intro. Danach eskaliert es mit einem schönen Breakdown, der ganz offensichtlich geschaffen wurde, um dazu zu tanzen. Allerdings wechseln Vision Quest erneut das Tempo und hektische Riffs würfeln erneut alles durcheinander. Sie jucken genau an der richtigen Stelle und lassen mich Shows umso mehr vermissen. Um der Torte die Kirsche aufzusetzen, folgt ein genialer Mosh Call, der den letzten Mosh-Part der EP ankündigt. Dabei handelt es sich um einen der besten, die ich die letzte Zeit gehört habe.
Die Vocals sind solide. Ich habe keinerlei Beschwerden. Dabei handelt es sich um ziemlich direkte Hardcore-Vocals mit ordentlichen Texten, allerdings spricht mich die EP viel mehr durch ihren Sound als durch die Texte an. Das heißt jedoch nicht, dass die Texte generisch sind- Ich mag sie wirklich. Hier geht es mir aber eher um das Gesamtpaket. Ich bin definitiv froh, eine weitere gute Band mit weiblicher Frontperson gefunden zu haben und bin gespannt, was die Zukunft für diese Band bringt.
Bewertung und letzte Gedanken
Also, was halte ich von dieser EP? Die Antwort ist kurz: Ich liebe sie. “Bear Witness” fühlt sich trotz seiner Kürze wie ein vollwertiges Release and und macht insgesamt echt Spaß. Daher gebe ich der EP 9 von 10 Punkten. Sie fesselte mich von Beginn an durchgängig, was die meisten Hardcore-Bands nicht schaffen, wenn ich ehrlich bin. Vision Quest spielen soliden, groovigen Hardcore der mich sehr stark an Slope erinnert, die ihr definitv abchecken solltet, falls ihr sie noch nicht kennt.
Die EP ist definitiv das Richtige für euch, wenn ihr Musik mögt, zu der man tanzen und relaxen kann und ihr solltet sie definitv NICHT verpassen, wie ich es ursprünglich tat. Sie ist kurz, aber genau dadurch macht sie umso mehr Spaß und größere Lust auf mehr Musik dieser Band. Außerdem könnt ihr euch auf Bandcamp für einen Preis entscheiden, also könnt ihr hier nichts falsch machen, es sei denn, Hardcore ist nicht euer Genre, doch dann lest ihr das hier sicher nicht.
Ich habe einige weitere Reviews für die kommenden Wochen geplant, also haltet die Augen offen. Gestern habe ich ein neues Album entdeckt, das mir echt gefiel, also könnt ihr euch auf eine weitere Review im Laufe dieser oder der nächsten Woche freuen. Das Album kam bereits vor ein paar Monaten raus, aber es ist ziemlich on point und kommt von einer weniger bekannten Band, also werde ich es dennoch reviewen. Es gibt also einiges, worauf ihr euch freuen könnt.
Wie immer, vielen Dank für’s Lesen.
-sovlpvnk
Mein letzter Post: https://sovlpvnk.com/2020/06/29/listen-in-2-feminsmus-fur-anfanger-sharptooths-single-status/
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